Tagebucheintrag - 11.07.2011 - Schreib's richtig!

Herr Öztürk 
Grad mal einen Tag in dem Sauhaufen hier und schon werde ich damit beauftragt, einen Tagebuch-Eintrag zu verfassen! 'Lasst das doch den Türken machen' haben sie gesagt! Nun denn, worüber soll ich hier denn am besten schreiben? ... Ah ich hab's! Da der Stein mich vorhin beauftragt hat, ein paar Leserbriefe in die Ablage P. einzusortieren, habe ich doch glatt ein Thema gefunden! Da ich Gott sei Dank kein klischeebehafteter osmanischer Mitbürger bin, kann ich mir den Seitenhieb Ihnen gegenüber erlauben und sagen: 90% von Ihnen kann nicht korrektes Deutsch auf's Papier bringen! 
"Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten". Hö hö, der ist sooooo 2002 und damit ungefähr so witzig wie der Kunold schlank ist! Und trotzdem steht er am Ende jeder dritten Mail (der Spruch - nicht der Kunold). 
Um dem Herrn Stein und mir die Arbeit etwas angenehmer zu gestalten, gebe ich Ihnen nun ein paar richtig wichtige Tipps mit auf den Weg:
"Standard" schreibt man, wenn etwas standardmäßg ist, ausschließlich mit "d" am Ende!
Was viele von Ihnen uns mit "Standart" sagen möchten, wissen wir nicht und es ist uns eigentlich auch egal, aber wenn Sie sich wirklich sicher sind, dass Sie "Standart" meinten, dann muss der Kontext auch stimmen. Z.B. wenn Sie uns Ihren letzten Alkoholexzess erläutern wollen: 
-Hey Jungs! Ich war am Freitag so besoffen, dass meine Standart total schief ausgefallen ist!
In allen anderen Fällen dürften Sie wohl "Standard" meinen.


So, als nächstes komme ich zu "seit" oder "seid". Was um alles in der Welt ist so schwer daran? Es ist so unglaublich einfach!
"seit" wird dann verwendet, wenn Sie eine bestimmte Zeit herausheben möchten:
- Seit 10 Jahren habe ich keine Frau mehr im Bett gehabt.
- Meine getragenen Socken liegen hier schon seit Monaten rum.
Seit bei Zeit.
"seid" hingegen kommt vom Verb "seien"
- Ihr seid alle bescheuert.
- Wieso seid ihr so bescheuert?
Seid als Verb.


Kommen wir zum nächsten Punkt auf der Tagesordnung: Für den Fall, dass Sie glauben, Ihren kleinen Penis durch den Gebrauch von Fremdwörtern verlängern zu können, so sei gesagt, dass so etwas nur dann zieht, wenn man diese Fremdwörter auch richtig schreibt. Wie zum Beispiel der Max Fassnacht*:
Ey Max! Wenn du meinst, unsere Seite sei so geil, dass sie in die Annalen eingehen wird, dann ist das schön! Deine perversen Privatvergnügen "[...] die wird in die Analen eingehen[...]" interessieren uns dabei weniger!


So, weiter im Text! Sollten Sie, wie z.B. Herr Mike Zündel*, aus irgendeinem Grund das Wort "Stegreif" verwenden wollen, so achten Sie doch bitte darauf, nicht "Stehgreif" zu schreiben. 
Da wir hier im Büro grundsätzlich vom intelligenten Leser ausgehen, schlagen wir in solchen Fällen immer in sämtlichen Ornithologie-Büchern nach und suchen nach Adlern, die nicht fliegen können.


Kleiner Tipp am Rande: Verwenden Sie lieber einen Duden, statt eine der renommierten Suchmaschinen, um sich wegen einer Schreibweise zu vergewissern. Denn im Fall von "Analen" hätten Sie mehr Treffer, als bei "Annalen" und würden außerdem auf Webseiten landen, an denen höchstens Fachärzte für Darmerkrankungen und einige wenige anderen seltsame Menschen Spaß haben.


*Name nicht geändert, damit's ihm peinlich ist.

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